Kennedybrücke in Bonn
Die 394 Meter lange Kennedybrücke verbindet die beiden Innenstädte Bonn und Beuel. Nach der Zerstörung durch deutsche Soldaten im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke 1948/49 wieder aufgebaut. Die drei Bögen der Brücke haben Spannweiten von 99, 200 und 99 Metern. In den Jahren 2007-2010 wurde die Brücke von 18,00 Meter auf 26,80 Meter verbreitert und die Rollenlager der Brücke ersetzt. Die Brücke wurde durch das Anbringen eines zusätzlichen Hauptträgers auf beiden Seiten verbreitert. Über die Brücke führen die B 56, zwei Straßenbahngleise sowie Fuß- und Radwege.
Die vorbildliche Instandsetzung und Erweiterung der Brücke wurde 2010 mit dem Tiefbaupreis ausgezeichnet. Der Bonner Brückenmann überlebte den Krieg und wurde an der Brücke befestigt. Die Rückseite dieser Skulptur war nach Beuel orientiert, da die Stadt Beuel zunächst nichts für den Bau der Brücke bezahlen wollte. Nach dem Wiederaufbau wandte sich der kleine Mann nach Frankfurt, da Bonn in der Kapitalfrage den Vorzug vor Frankfurt hatte.
Übernachten an der Kennedybrücke in Bonn
Wo liegt die Kennedybrücke in Bonn
Kurzes Video über die Kennedybrücke in Bonn
Technische Daten der Kennedybrücke
- Brückentyp: Voutenträger und Balkenbrücke
- Material: Stahl
- Baujahr: 1949
- Spannweite: 195.00 m
- Gesamtlänge: 395.00 m
- Breite: 18.00 m
Geschichte der Kennedy-Brücke
Die heutige Kennedybrücke ist nicht die erste Verbindung zwischen den beiden Rheinufern. Bereits im 17. Jahrhundert bestand eine regelmäßige Fährverbindung in diese Gegend. Bereits seit 1889 plante die damalige Stadt Bonn den Bau einer rechtsrheinischen Brücke. Das stetig steigende Verkehrsaufkommen zwischen den beiden Rheinufern konnte mit dem bestehenden Fährverkehr nicht mehr abgewickelt werden. Hinzu kamen Behinderungen durch Ebbe und Flut, Nebel, Eisgang oder Dunkelheit. 1894 begannen die Bonner dann Verhandlungen mit der Gemeinde Vilich (der Name „Beuel“ wurde erst seit 1922 verwendet). Doch bis zur Einweihung der ersten Rheinbrücke am 17. Dezember 1898 war es noch ein weiter Weg. Zunächst musste ein Rechtsstreit beigelegt werden. Denn die „Fähraktiengesellschaft“, also die Gemeinde „Fährbeerherten“, die in diesem Rheinabschnitt die Fährrechte innehatte, befürchtete sicherlich zu Recht erhebliche finanzielle Einbußen. Erst am 13. Mai 1896 einigten sich die Stadt Bonn und die „Fährbeerben“ auf eine Abfindung von 190.000 Mark und zusätzlich 30.000 Mark Entschädigung.
Doch vor Baubeginn – damals war es nicht anders als heute – galt es, die Finanzierung zu sichern. Verhandlungen mit verschiedenen Banken blieben erfolglos. Auch das Reich, der Staat und die Provinz drängten sie beiseite. 1884 beschloss der Bonner Stadtrat, den Bau selbst zu bezahlen.
Nach ersten Schätzungen soll das Gebäude 2,58 Millionen Mark kosten. Die Bonner wollten nun, dass sich die Vilich-Gemeinde zu zehn Prozent beteiligt. Doch der Stadtrat von Vilich bot nur die unzureichende Summe von 2.500 Mark. Les Beueler befürchtete, dass die veranschlagten Baukosten deutlich überschritten würden. Die Bonner lehnten die bescheidene Beteiligung ab und nach langem Gefecht kam man zu einem Kompromiss, dass das rechte Rheinufer die Fläche für die Brückenrampe kostenlos zur Verfügung stellen und auf ihrer Rheinseite eine Verbindungsstraße bauen sollte. Denn die Rheinbrücke endete im Niemandsland Beuel. Das Zentrum von Beuels lag dann weiter in Richtung Vilich. Daher interessierten sich die Beueler natürlich mehr dafür, dass sich die Brücke ihrem Zentrum nähert. Aber Bonn setzte sich als stärkerer Partner durch.
Über den damaligen Vierecksplatz, den heutigen Stadtteil Bertha-von-Suttner-Platz und Berliner Freiheit, wollten die Bonner eine möglichst kostengünstige Anbindung an ihr Geschäftszentrum Markt.
Die größte und schönste Brücke über den Rhein
Im Juli 1895 wurde ein Wettbewerb für den Bau von Brücken ausgeschrieben. Der mit 8.000 Mark dotierte Hauptpreis ging an die Gutehoffnungshütte in Oberhausen mit der Firma R. Schneider in Berlin und dem Architekten Bruno Möhring. Die Gewinner wurden auch mit dem Bau der Brücke beauftragt. Die Fundamentarbeiten begannen im April 1896 und die Brücke wurde 33 Monate später für den Verkehr freigegeben. Mit einer Spannweite von 188 Metern ab Hauptöffnung war sie die größte der damals existierenden Rheinbrücken und aufgrund ihrer Lage vor dem malerischen Siebengebirge die schönste.
Die Finanzierung der Kosten von schließlich 4 Millionen Mark erfolgte über ein öffentliches Darlehen. Von Anfang an mussten alle Passanten auf der Brücke Maut bezahlen. Diese wurde 1927 zunächst für Kraftfahrzeuge und 1938 für alle Nutzer aufgehoben.
Auch an der Rheinbrücke hat die Zeit des Nationalsozialismus ihre Spuren hinterlassen. Sie wurde nach einem SA-Mann aus Bonn in Klaus-Clemens-Brücke umbenannt. Und schließlich, am 8. März 1945, gegen 20.20 Uhr, knapp zwei Monate vor Ende des Zweiten Weltkriegs, explodierte es auf Befehl der deutschen Wehrmacht. Deutsche Truppen hatten sich über den Rhein vor vorrückenden alliierten Kampfverbänden zurückgezogen. Aber der Abriss hielt die Alliierten nicht wirklich auf.
Schon kurz nach der Zerstörung verkehrten zwischen Beuel und Bonn wieder Fähren und Boote, manchmal sogar Lastwagenfähren.
Bereits am 29. August 1945 begann der Bonner Bauausschuss mit dem Bau einer neuen Brücke, im März 1946 lagen die Pläne vor. Im September 1946 begannen die Arbeiten unter der Leitung von Stahlbau in Rheinhausen sowie Grün und Bilfinger. In 36 Monaten wurde die Brücke über die fast intakten Fluss- und Landpfeiler errichtet. Am 12. November 1949 wurde die neue Rheinbrücke eingeweiht.
Am 2. Dezember 1963, nur zehn Tage nach der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963, wurde die Brücke im Beisein des US-Botschafters George McGhee und des damaligen Bonner Oberbürgermeisters, in Kennedy Bridge umbenannt.